Dienstag, 9. April 2013

Versteckte Heiterkeit: Anselm Feuerbachs "Urteil des Paris"

File:Anselm Feuerbach - Das Urteil des Paris.jpg
Anselm Feuerbach: Das Urteil des Paris, 1870

Entscheidungen sind keine leichte Sache, schon gar nicht, wenn sie Göttinen betreffen. Dennoch scheint Paris seine Situation recht gelassen zu sehen. In der rechten Bildecke hat er sich lässig hingestreckt und scheint den Anblick der drei Damen sichtlich zu genießen, die im Begriff sind sich zu entkleiden um ihn entscheiden zu lassen, welche von ihnen die schönste sei.

Aber Paris ist auf dem 228 x 443 cm großen Gemälde nicht der einzige, der die heroische Monumentalität und Ernsthaftigkeit des mythologischen Sujets sprengt. Denn in den Details gibt es durchaus noch einiges zu entdecken. Steht man vor dem Original (welches sich in der Hamburger Kunsthalle befindet) so ist es vor allem die Libelle auf dem Po des kleinen Engels,
der in der rechten Bildhälfte mit dem Rücken zum Betrachter steht, die mich immer wieder aufs Neue entzückt. Und auch den Putti im Hintergrund die mit einer Ziege Schabernack treiben scheint die eigentlich durchaus ernste Situation (immerhin steht sie in direktem Zusammenhang mit dem Beginn des trojanischen Krieg) ziemlich egal zu sein.

Für Anselm Feuerbach (1829-1880) selbst war dieses Gemälde das heiterste Bild welches ich in meinem Leben gemalt habe". Schade dass er seinem Humor nicht öfter durchblitzen ließ ...

Bildquelle:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Anselm_Feuerbach_-_Das_Urteil_des_Paris.jpg

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